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AC Historic Friday | Mirandopolis | Gr. C2 | 03.02.2023

Nach den alten, rutschigen Formel 1-Boliden erwartet die Piloten des Historic Friday ein absolutes Kontrastprogramm. Die Prototypen der Gruppe C2 der 80er Jahre gehen an den Start, also die kleinen Geschwister der legendären Gruppe C1-Monster. Mit deutlich weniger Leistung als ihre C1-Pendants, aber auch mit weniger Gewicht bei genauso radikaler Aerodynamik und genauso hochentwickelter Fahrwerkstechnik sind diese Wagen brachiale Kurvenkünstler, die noch immer beeindruckend beschleunigen – und dabei fantastisch klingen. Vom kreischenden Mazda 13B-Wankelmotor über den legendären BMW-Reihensechszylinder aus dem M1 Procar oder den Giannini-Carma-Turbovierzylinder bis hin zum von der Formel 1 abgeleiteten Cosworth DFL V8-Aggregat ist alles vertreten. Die Wagen machen außerordentlich viel Spaß und lassen sich hervorragend auch auf winkligen Streckenabschnitten kontrollieren. Genau das wird in dieser Woche sehr, sehr wichtig. Es geht ins brasilianische Mirandopolis, auf einen wunderschönen, fiktionalen Stadtkurs. Die rund viereinhalb Kilometer lange Strecke bietet mit engen Haarnadelkurven, schwierigen Geschlängeln, langen Geraden auf denen bis zu 250 km/h erreicht werden und einem allgemein hügeligen Relief extrem viel Abwechslung, ist aber auch fahrerisch außerordentlich anspruchsvoll. Nur an wenigen Stellen gibt es hier Leitplanken, stattdessen warten abseits der Strecke zunächst der Bordstein – und dann wahlweise Bäume, Straßenschilder, Laternenmasten, geparkte Fahrzeuge oder Häuserecken. Fehler kann man sich hier kaum erlauben. Auch die wenigen, aber heftigen Bodenwellen des Kurses sind mit den bretthart gefederten Wagen eine echte Herausforderung. Hier lohnt es sich also, nicht am absoluten Limit, sondern „auf ankommen“ zu fahren.
Die besonderheit dieses Events ist die Uhrzeit: die beiden 35-minütigen Rennen starten Abends und gehen mit starker Zeitbeschleunigung in die Nacht – eine Premiere beim Historic Friday. Alle zugelassenen Fahrzeuge haben Scheinwerfer, die jedoch auf dieser Strecke gar nicht zwingend benötigt werden. Mirandopolis ist hervorragend ausgeleuchtet, und die nächtliche Atmosphäre der Strecke ist unglaublich – in fast jedem Gebäude brennt Licht, am Horizont leuchtet die Skyline, dazu kommen Ampeln und andere beleuchtete Elemente – ein absoluter Augenschmaus.
Durch die hohen Verbrauchs- und Abriebsmultiplikatoren kommt auch bei den zwei 35-Minütigen Teilrennen Langstreckenatmoshäre auf, denn durch die hohen Verbrauchs- und Reifenverschleißmultiplikatoren wird dennoch ein Boxenstop pro Lauf erforderlich sein. Nur die am schwächsten motorisierten, dafür etwas langsameren Fahrzeuge wie der Mazda 717C haben die Chance, bei sparsamer Fahrweise und geeigneter Reifenwahl ohne Stop durchzukommen. Auch aus stratgischer Sicht dürfte das Event also richtig spannend werden.

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