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Tears for Fears in Donington

Das zweite offizielle Rennen der Saison führte ins altehrwürdige Donington. Die 1931 eröffnete Strecke mit rund 4 Kilometer Länge sollte die 27 Fahrer der GT3 Trophy nicht nur Benzin und Reifen, sondern auch Blut, Schweiß und Tränen kosten.

GT3 Trophy in Donington

Polesetter Bastian Spitzner hatte nun am Start Jura Petritchenko im Rücken, dazu Georg Heger und Herbert Putz. Auch Markus Walter lauter noch im Spitzenfeld, was ein launiges Rennen versprach. Die Ampel erlosch, und schon raste das Spitzenquartett unbeirrt davon. Doch im hinteren Feld blieb Oliver Krupp ob eines technischen Defekts stillschweigend stehen, was Sascha Krupp noch geistesgegenwärtig kompensieren konnte, Ralf Stingl aber ungebremst auf Oliver auffuhr. In Folge reihten sich noch Heiko Sanders, Tobias Taito und weitere Fahrer in das sich drehende Chaos ein, andere reaktionschnelle Fahrer wie Marco Dohmen oder Kevin Schampera zirkelten um die erschreckenden Szenen lächelnd herum. Dazu der Kommentar des machtlosen Verursachers Oliver Krupp:“ Was ein Sch……!“

Die Kämpfe beginnen

Petritchenko attackiert sogleich den Führenden Spitzner, Waldhart lauert dahinter auf seine Chance. Die beiden Spitzenfahrer gehen Seite an Seite durch die Craner Curves und Old Hairpin, doch bergauf zur McLeans ist Petritchenko vorbei, und auch Waldhart nutzt Spitzners temporäre Unpässlichkeit für ein erfolgreiches Überholmanöver.  Auch das Mittelfeld hat sich wieder sortiert, es gab auch einige Gewinner wie Markus Kruenes: „Ich habe vom Unfall am Start definitiv profitiert, ich konnte gerade noch rechtzeitig bremsen und mich dann aus dem Staub machen.“ Nach der McLeans kommen Georg Heger und Greg Daniels kurz auf unlautere Pfade abseits der Strecke, was mit optischen Getöse für spektakuläre Bilder sorgt.

Das Spitzentrio kann sich schon nach der ersten Runde etwas absetzen, nur Markus Walter im Z4 kann das Tempo mitgehen. Ungeschickterweise steht Oliver Krupp immer noch auf der Startgeraden, zwar deutlich sichtbar, aber irgendwie fehl am Platze.  Tobias Altner nimmt also Maß und rammt den Wagen mit Schwung von der Strecke, leider zu Lasten seines Wagens. Per Boxenfunk kontaktiert er seinen Renningenieur, dass er doch trotzdem zuende fahren könne, trotz der ganzen blinkenden Lampen und der fehlenden Teile. Die Antwort aus der Box: „Halt einfach mal die Fresse wenn’s um Dinge geht von denen du keine Ahnung hast!“ Mit Tränen in den Augen ob dieser unfreundlichen Wortwahl reiht er sich wieder am Ende des Feldes ein, berührt aber wegen der feuchten Sicht Frank Leupold und dreht diesen. Artig lässt er das ganze Feld passieren und macht so seinen Fauxpas wieder wett. Doch schon wenige Kurven später, in der The Esses, drehen sich Leupold, Ackermann und Hillert, und Altner rückt wieder vor, bevor er in die Box einbiegt.

Gewinner und Verlierer

Die Spitze kämpft die nächsten Runden eng um Positionen, einige Körperkontakte im Mittelfeld sorgen für kreative Fahrmanöver. Markus Walter muss seinen BMW abstellen, kann so in den Kampf um die Spitze nicht mehr eingreifen. Alexander Grothe im Ferrari 488 GT3 kämpft derweil mit seinem Einsatzgerät. Im Interview nach dem Rennen schildert er seine Eindrücke wie folgt: „Der Ferrari ist sehr gut, wenn man alleine fahren kann und niemanden vor sich hat. Sobald einer vor einem ist, ist die Balance dahin. Überholen ist eh ganz schwer mit dem.“

Die Stopps wirbeln nochmals einiges durcheinander, zudem wird Markus Kruenes trotz guter Platzierung disqualifiziert. Ebenso erwischt es auch Jonas Hillert. Hannes Hickl landet letztlich auf Rang sieben, was er mit seiner bekannt überschwänglichen Art kommentiert:“ Am Anfang war es insgesamt irgendwie relativ ruppig, nach ein paar Runden kam aber ein gutes Rennen mit vielen fairen Zweikämpfen zusammen.“ Am Ende schnappt sich Gerhard Waldhart den Sieg, Jura Petritchenko wird Zweiter vor Bastian Spitzner, der sich durchaus mehr erhofft hatte. Vierter wird Greg Daniels vor Tobias Taito. Unterm Strich ein Rennen wie britischer Fußball. Hart und kompromisslos, und Elfmeterschießen geht immer in die Hose.

In der Gesamtwertung führt nun Jura Petritchenko mit 91 Punkten vor Tobias Taito mit 81 Punkten, Greg Daniels (79) lauert noch in Schlagdistanz. Auch Sascha Krupp mit 77 Punkten hat noch Potential, trotz des für ihn schwierigen Rennens:“ Trotzdem fand ich es für mich ein gutes Rennen mit tollen Zweikämpfen. Vor allem mit Tobias Taito, mein Auto war auch schon sehr kaputt, aber (ich) konnte trotz 30 kg extra ein richtig gutes Rennen noch fahren.“

Wir freuen uns dann mal diebisch auf das nächste Rennen in Ungarn am 26.10.2017.




Pokal Rennergebnis

Gold Rennsieger: Gerhard Waldhart

Silber 2. Platz: Jura Petritchenko

Bronze 3. Platz: Bastian Spitzner

4 Antworten zu “Tears for Fears in Donington”

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