Für das letzte Event dieses Jahres versuchen wir uns beim Historic Friday an Einrundenrennen. Klingt kurz und hektisch, ist es aber nicht – wenn die Runde 40 Kilometer misst. Genau das ist bei der dieswöchigen Strecke der Fall. Es verschlägt uns nach Australien, in den Berowra Valley National Park nahe Sydney, wo uns ein wunderschöner Straßenkurs erwartet. Auf einem interessanten Mix aus mehrspurigen Schnellstraßen, normalen Landstraßen, Ortsdurchfahrten und extrem engen und verwinkelten Serpentinenstrecken geht es durch die sehr abwechslungsreiche Landschaft im und um das Tal des Berowra Creeks. Hier zu fahren macht enorm viel Spaß, es ist jedoch ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen, sich die Strecke in allen Details einprägen zu wollen. Während der erste Abschnitt der Runde aus einer schier endlosen Schnellstraßen-Vollgaspassage besteht, wird es danach schnell so verwinkelt, dass es ratsamer ist, sich die Ingame-Streckenkarte mit einblenden zu lassen und etwas unterhalb des Limits „auf Sicht“ bzw. „nach Karte“ zu fahren.
Die Strecke hat es ohne Frage in sich. Auch mit in dieser Woche deaktiviertem Schaden gibt es genug Kurven, in denen ein Fehler euer Rennen beenden kann. Insofern verlangt der Kurs trotz seiner langen Vollgasabschnitte eher nach guter Straßenlage und Kontrollierbarkeit als nach Motorleistung. Ein geeignetes Fahrzeug finden wir mit der Alpine A310 in Frankreich. Der kleine, leichte Heckmotorsportwagen ist mit einem 2,7 Liter – V6-Motor aus dem hause Renault ausgestattet, der aus diesem Hubraum in seiner Serienform gerade mal 150 PS schöpft, aber zugleich einen herrlichen Drehmomentverlauf aufweist. Das reicht, um das Fahrzeug selbst in seiner ab Werk verbreiterten „GT“ bzw. „S“ (je nach Verkaufsland) – Variante mit entsprechend erhöhtem Luftwiderstand auf über 220 km/h zu beschleunigen. Vorteil der „dicken Backen“ ist eine entsprechend massige Bereifung und ein beachtliches Gripniveau, das dem Wagen zu einem sehr angenehmen Fahrverhalten verhilft. Auch beim Gaswegnehmen in Kurven bleibt die Alpine Heckmotor-untypisch stabil, lediglich beim Bremsen wird das Heck etwas unruhiger. Insgesamt passt der Wagen aber hervorragend zur Strecke, erlaubt in weiten teilen auch das „Fahren auf Sicht“ und bietet somit optimale Voraussetzungen, die 40 Kilometer einer Runde heil zu überstehen.
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