In dieser Woche geht beim historic Friday eine neue Wagenklasse an den Start. Im „Piccolo-Cup“ steht uns ein bunter, aber gut aufeinander abgestimmter Mix aus kleinen und kleinsten Sportwagen der 50er und 60er Jahre zur Verfügung. Die winzigen Renner sind ausnahmslos federleicht – mit Gewichten zwischen 570 kg und 900 kg – und ausnahmslos eher spärlich motorisiert. Zwischen 71 und 104 PS werden hier von einer wilden Auswahl verschiedenster Motorkonzepte auf die Kurbelwelle gewuchtet – vom erstaunlich Drehmomentstarken 790 ccm – Zweizylinder-Boxermotor des Toyota Sports 800 über den fast 12.000 U/min drehenden Miniatur-Vierzylinder des Honda S800 bis hin zum knorrigen 2-Liter-Vierzylinder des Triumph TR3, der mit einer Literleistung gerade mal auf dem Niveau heutiger LKW aufwartet. Trotz altertümlicher Aerodynamik genügt diese Motorsierung für Topspeeds um 175 km/h, was sich dank schmaler Reifen und simplem Fahrwerk alles andere als beschaulich anfühlt.
Dafür sorgt auch die Strecke: Es geht nach Chile, in die Nähe der Großstadt Valparaíso, auf das mittlerweile geschlossene Autódromo de Peñuelas. Der nur rund 3km lange, in einem Tal des küstennahen Hügellands gelegene Kurs ist sehr einfach zu lernen, hat aber dennoch Einiges zu bieten. Kennzeichnend für die Strecke sind die zwei langen, parallelen Geraden – die Startgerade bergauf, die Gegengerade bergab. Nach dem Start, am höchsten Punkt der Strecke, erwartet uns ein enges, technisch anspruchsvolles Geschlängel, das sich hervorragend für Überholmanöver eignet. Die Gegengerade wird durch eine zwar mit Vollgas, aber unmöglich parallel passierbare Schikane interessanter gestaltet und bietet an ihrem Ende den mit Abstand schnellsten Punkt der Strecke, der von einer brutalen Bremszone für die schwierige, langgezogene Rechtskurve gefolgt wird, die wieder auf Start-/Ziel mündet. Das Ganze ist in 5-10 Minuten erlernbar, macht aber ungeheuer viel Spaß – und für die letzte, halbe Sekunde ist eine Menge Linienoptimierung notwendig.
Passend zu den ganz kleinen Autos werden auch nur ganz kurze Rennen gefahren – dafür aber vier davon. Der Vorteil: jeder kann sich nach Herzenslust durch den Wagenpool testen.
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