In dieser Woche verschlägt es uns auf eine herrliche Naturrennstrecke. Es geht auf den historischen Schottenring, also nicht auf das einst das geplante, aber nie errichtete Motodrom, sondern auf den beeindruckenden, rund 16 Kilometer lange Landstraßenkurs an den Hängen des hessischen Vogelsberges, auf dem schon im Jahr 1925 das erste Rennen veranstaltet wurde. Über die Jahre hinweg veränderte sich das Bild der Strecke stetig – die Fahrtrichtung wurde geändert, Streckenabschnitte verbreitert und einige Teile der Fahrbahn überhaupt erst befestigt – aber der herrlich flüssige und für einen Landstraßenkurs beeindruckend schnelle Streckenverlauf blieb weitgehend erhalten. Wir fahren den späten Kurs aus den 60er Jahren – nachdem der Rennbetrieb dort aus Sicherheitsgründen zum Erliegen gekommen war, und die Strecke nur noch für Zuverlässigkeitsfahrten genutzt wurde, bevor auch diese 1973 endeten. In dieser Variante ist die Fahrbahn durchgehend angenehm breit ausgebaut und mit Leitplanken versehen, zum Teil aber immer noch als Kopfsteinpflaster ausgeführt, so dass das rustikale Streckenfeeling erhalten bleibt.
Rustikal sind auch die diesmal gefahrenen Autos: wir bringen die wunderschönen Sportwagen der 50er Jahre zurück an den Start und lassen Legenden wie den Jaguar D-Type mit seiner charakteristischen Heckflosse, den Mercedes W195S mit seiner Luftklappenbremse, den atemberaubend klingenden Ferrari 315S oder den brutal leistungsstarken Maserati 450S an den Start. Die Autos haben wenig Haftung und erfordern hohe Konzentration, lassen sich aber herrlich gutmütig driften und bereiten enormen Fahrspaß. Wir fahren drei 3-Runden-Rennen, die jeweils knapp 20 Minuten dauern werden. Für das passende Ambiente sorgt dabei die Rennzeit in der Abenddämmerung, mit toll gefärbten Himmel und malerisch beleuchteten Häusern am Streckenrand.
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