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Mike Horn triumphiert beim Saisonauftakt in Zolder

Action pur und dramatische Szenen beim Saisonauftakt des M1 Procar Cups in Zolder! Satte 30 Piloten haben sich auf der belgischen Traditionsstrecke eingefunden, um den über 470 PS starken Mittelmotorsportwagen die Sporen zu geben – und schon in der ersten Qualifikation wird mehr als deutlich, dass die Liste der möglichen Siegeskandidaten in dieser Saison gewaltig ist. Schon nach kurzer Zeit purzeln die Zeiten weit unter das erwartete Niveau, und über eine halbe Stunde hinweg geht es Schlag auf Schlag. Die Piloten überbieten sich gegenseitig, nehmen immer riskantere Setupeinstellungen vor und wagen sich in den drei Schikanen immer dichter an die Grenze zur Cutwarnung heran. Am Ende sichert sich Mark Ackermann die Pole vor Jochen Richter. In Startreihe zwei folgen Mike Horn und Oliver Kilian, dahinter Marc Paulaner und Dominik Pieper, dann Conny Näslund und Stefan Möbus. Komplettiert werden die Top 10 von Frank Schuster und Sascha Miesterfeld.

Fehlerfreier Auftakt für Mike Horn, Pech für Richter und Ackermann

Rennstart. Ein entfesselter Mark Ackermann stürmt vorneweg, dahinter beginnen Richter und Horn sofort ein enges Duell. Kilian gerät im Startgetümmel mit zwei Rädern in den Kies und muss sich auf Platz acht einsortieren – direkt vor Dani Plüss, der mit einem sehr guten Start viele Plätze gut machen konnte. Größter Gewinner der Startphase ist jedoch Stefan Möbus, der schon in der ersten Runde auf Platz fünf vorfahren konnte und nun Marc Paulaner unter Druck setzt. Währenddessen geht Conny Näslund auf der Bremse an Dominik Pieper vorbei, welcher nun einerseits nach Kontermöglichkeiten Ausschau halten, und sich andererseits gegen den wieder herangefahrenen Oliver Kilian verteidigen muss. Der größte Pechvogel des Rennens ist wohl Sascha Miesterfeld, der dem Feld nach technischen Problemen aus der Boxengasse hinterherfahren muss, aber schon in der ersten Runde zehn Plätze gutmachen konnte. Zu Beginn der zweiten Runde begeistert Mike Horn durch wilde Drifteinlagen, verliert aber viel Schwung – und somit den Anschluss zu Jochen Richter. Dafür kleben ihm nun Paulaner und Möbus direkt am Heck. Es wird eng, Marc Paulaner gerät in Turn 4 kurz in den Kies – und Möbus ist vorbei. Am Ende der zweiten Runde, eingangs Start-/Ziel, steht Pieper kurz quer und wird prompt von Kilian überholt. Dicht dahinter hat sich noch immer Dani Plüss festgebissen, seinerseits gefolgt von einer Kampfgruppe aus Nico Schmitz und Frank Schuster.

Während Jochen Richter auf Platz zwei alles versucht, um den Abstand zu Mark Ackermann wieder zu reduzieren, robbt sich in der Verfolgergruppe Kilian an Näslund heran. Pieper gerät unter zunehmenden Druck von Plüss, während sich Schuster vorerst gegen Schmitz durchsetzen kann. Weiter hinten pflügen Sascha Miesterfeld und Jonas Spölgen gemeinsam durchs Feld, und es kristallisieren sich immer mehr Duellpartner heraus. So wird Herbert Putz von Haris Alagic verfolgt, Marcel Schümmer hetzt Michel Groteclaes, und die Herren Garscha, Tewes, Kruppert und Hallmann stellen sich auf einen längeren Positionskampf ein – die Keimzelle für eine schöne Kampfgruppe, der sich später auch Jochen Deissler und Sascha Schulze hinzugesellen werden.

Weiter vorne gerät Plüss in Probleme, rutscht in der zweiten Kurve mit blockierenden Vorderreifen tief in den Kies und verliert so den Anschluss zur Spitzengruppe. Ein ähnlich bitteres Schicksal erleidet wenig später Dominik Pieper – Durchfahrtsstrafe wegen Abkürzens einer Kurve.

Für’s erste, scheint es, sind die Positionen in den Top 10 bezogen. Doch nur wenige Runden später folgt der nächste Schicksalsschlag: Jochen Richter fährt in einer Schikane einige Zentimeter zu weit über den Curb und muss ebenfalls zur Durchfahrtsstrafe an die Box. So wird aus Mark Ackermanns ohnehin schon beachtlichem Vorsprung ein sehr komfortables Sicherheitspolster zu Mike Horn auf Platz zwei, der seinerseits ohnehin mehr und mehr mit Stefan Möbus zu kämpfen hat. Dahinter bleibt es eng. Oliver Kilian kann sich nach rundenlangem Kampf gegen Conny Näslund durchsetzen und schielt schon mit einem Auge hoffnungsvoll nach vorne auf Marc Paulaner. Um die Plätze 7 und 8 streiten sich nach wie vor erbittert Nico Schmitz und Frank Schuster, genau wie das Duo Dani Plüss / Herbert Putz es um die Plätze 9 und 10 tut. Dahinter geht es zwischen Jonas Spölgen, René Dümpelmann, Jochen Richter und Sascha Miesterfeld richtig zur Sache, doch die im Moment ganz klar spannendsten Duelle werden nach wie vor im Mittelfeld zwischen Robert Kruppert, Michel Garscha, Sascha Schulze, Tim Hallmann und zunächst auch Michel Groteclaes geführt, wobei letzterer leider ebenfalls zur Durchfahrtsstrafe gebeten wird. Im weiteren Sinne wird dies auch Stefan Möbus zum Verhängnis, denn als dieser den nach der Strafe gerade wieder in Fahrt kommenden Groteclaes überrunden will, kommt es zu einem Missverständnis, das für ihn im Kies endet und dazu führt, dass Paulaner, Kilian und Näslund an ihm vorbeiziehen. Für Mike Horn an der Spitze ist dies beruhigend, denn er kann sich nun voll und ganz nach vorne orientieren und schafft es auch prompt, den Abstand zu Mark ein wenig zu verkleinern. Die Aussichten, bis zum Rennende wieder in Schlagdistanz zu kommen, sind dennoch schlecht. Doch auch das gesamte restliche Feld hat sich mittlerweile weiter auseinandergezogen. Mark Paulaner muss Mike Horn ziehen lassen und kann seinerseits Oliver Kilian auf Respektabstand halten. Dahinter hat Stefan Möbus nach dem Kiesbettbesuch eine wilde Aufholjagd begonnen und sich bereits an Conny Näslund vorbeigekämpft. Nachdem auch Nico Schmitz an die Box gebeten wurde ist Frank Schuster in einer größeren Lücke unterwegs, dahinter kann sich Dani Plüss ein wenig von Herbert Putz absetzen, der wiederum vom mit Wut im Bauch rasant aufholenden Jochen Richter gehetzt wird. Die Überrundungen werden jetzt zahlreicher, und die damit verbundenen Risiken forfern weitere Opfer. In der ersten Schikane kollidiert Mark Paulaner mit einem zu Überrundenden, dreht sich und verliert drei Plätze. Auch auf Mark Ackermanns Vorsprung vor Mike Horn machen sich die Überrundungen negativ bemerkbar. Mike schnuppert Morgenluft. Einige Plätze weiter hinten lässt Herbert Putz den heranstürmenden Jochen Richter kampflos passieren und sorgt damit für beschleunigten Puls bei Dani Plüss, der sich plötzlich im Zentrum von Jochens Aufmerksamkeit befindet und seine Position über das letzte Rennviertel hinweg mit Händen und Füßen verteidigen muss. Derweil bahnt sich an der Spitze ein Familiendrama an: beim Überrunden geraten ausgerechnet die beiden Teampartner Mark & Gert Ackermann aneinander. Mark dreht sich und muss tatenlos mit ansehen, wie Mike Horn an der Unfallstelle vorbei in Führung geht. Zumindest der zweite Platz ist ihm aber sicher, denn dahinter sind Kilian und Möbus ganz in ihr eigenes Duell vertieft. Nach langer, fairer Parallelfahrt kann sich Stefan Möbus durchsetzen und sich somit noch in den letzten Minuten des Rennens einen Podiumsplatz sichern. In der letzten Runde spitzt sich auch die Situation zwischen Herbert Putz und Dominik Pieper, die um die Plätze 11 und 12 kämpfen, zu. Pieper baut immer mehr Druck auf und zwingt Putz dazu, Kampflinie zu fahren. Vor der letzten Kurve versucht er es mit einer gewagten Aktion außen, für Putz bleibt innen kaum Platz und er steckt lieber zurück. So muss er seinen Platz so kurz vor Schluss aufgeben – bringt aber einen unversehrten M1 ins Ziel. Es gewinnt Mike Horn nach einem nahezu fehlerfreien Rennen vor einem enttäuschten Mark Ackermann. Auf Platz drei wie gesagt Stefan Möbus, eine enorme Leistung ausgehend von Startplatz 7. Oliver Kilian wird Vierter, gefolgt von Conny Näslund und Marc Paulaner. Frank Schuster erreicht das Ziel als Siebter, vor Dani Plüss, der seine Position bis zum Rennende gegen Jochen Richter verteidigen konnte. Sascha Miesterfeld beendet das Rennen als zehnter und somit dort, wo er ohne technische Schwierigkeiten gestartet wäre – eine mehr als beeindruckende Aufholjagd durchs ganze Feld. Insgesamt kamen 27 von 30 gestarteten Piloten ins Ziel, auf einer im BMW M1 so anspruchsvollen Strecke ein hervorragendes Ergebnis. Doch es bleibt nicht viel Zeit, sich darauf auszuruhen – denn es geht direkt in die zweite Qualifikation.

Keine Zeit zum Verschnaufen im zweiten Qualifying

Erneut werden 30 Minuten lang Zeiten unterboten und Streckenlimits ausgelotet, zusätzlich aber noch die Erfahrungen aus Rennen 1 in Setup und Fahrstil integriert. Mike Horn knüpft an seinen Erfolg in Lauf 1 an und sichert sich die Pole. Abermals von Platz zwei geht Jochen Richter ins Rennen, Oliver Kilian findet noch einige Zehntel und stellt sich auf Position drei. Platz vier geht an Marc Paulaner, gefolgt von Dominik Pieper und Nico Schmitz, der seine Qualizeit im Vergleich zu Lauf 1 enorm steigern konnte. Im Hause Ackermann hängt der Teamsegen schief, und nach der Diskussion über den Unfall in Rennen 1 bleibt Mark Ackermann kaum zeit zur Qualifikation, so dass es nur für Startplatz sieben reicht. Dahinter folgen Conny Näslund und Stefan Möbus. Frank Schuster rundet die Top 10 ab. Damit sind die Karten für Lauf zwei ausgegeben – und erneut geht es in ein 30-minütiges Sprintrennen.

Chaotische Szenen und unglaubliche Duelle in Rennen 2

Schon in der Einführungsrunde der erste Unglücksfall: temporäre Verbindungsprobleme bei Frank Schuster bringen sein Auto zum springen, er bemerkt es nicht. Conny Näslund bekommt dadurch gleich mehrere unglückliche Rammstöße ab und landet schließlich beschädigt im Kies. Entnervt gibt der schnelle Schwede das Rennen auf. Der Start selbst verläuft an der Spitze reibungslos. Richter geht sofort in Tuchfühlung zu Mike Horn, Paulaner setzt sich gegen Kilian durch. Weiter hinten im Feld kracht es gleich in den ersten Kurven gewaltig. Ein immer noch ruckelnder Frank Schuster befördert sich verbindungsbedingt selbst in den Kies. Marcel Schümmer übersieht den nach einer Meinungsverschiedenheit mit Michael Garscha aus dem Kies zurückgekehrten Sascha Miesterfeld und fährt ihm von außen gegen die Front. Sascha muss durchs Grün, bekommt den Wagen nicht unter Kontrolle und rutscht im rechten Winkel zurück auf die Fahrbahn – direkt in die Tür seines Namensvetters Sascha Schulze. Dieser dreht sich, wiederum genau vor Leo Kuhns Front, der nur noch voll in die Eisen steigen und hoffen kann, dass es nicht so schlimm wird. Das Chaos ist perfekt, doch erstaunlicherweise halten sich die Fahrzeugschäden in Grenzen. In der Spitzengruppe muss derweil Oliver Kilian nach einiger Parallelfahrt auch noch Dominik Pieper durchschlüpfen lassen. Mark Ackermann schnappt sich Nico Schmitz. Jochen Richter verbremst in der zweiten Schikane, was Mike Horn sofort wertvollen Vorsprung sichert. Stefan Möbus lässt es zunächst ruhig angehen und lauert bis zur Haarnadelkurve, in der auch er sich an Schmitz vorbeibremst. Schmitz versucht zu kontern, Möbus kommt Eingangs Start-/Ziel etwas zu weit nach innen und stupst ihn an. Schmitz muss kurz vom Gas und verliert in der Folge einen weiteren Platz an Dani Plüss. Nach der ersten Runde ist das Feld stark durcheinandergewürfelt, zu den größten Gewinnern zählen Jonas Spölgen, der sechs Plätze gut machen konnte und nun auf Position 10 unterwegs ist, René Dümpelmann, der von Platz 17 auf Platz 12 vorfahren konnte, Haris Alagic der stolze sieben Positionen gutmachen konnte und nun dreizehnter ist, sowie Gert Ackermann der – von der letzten Position gestartet – schon auf Platz 20 vorfahren konnte. In den Top 10 geht es weiter heiß her. In Kurve 4 der zweiten Runde berühren sich Dominik Pieper und Marc Paulaner, was für Marc in einem unglücklichen Kiesbettbesuch und massenhaft verlorenen Plätzen endet. Mark Ackermann bügelt das mittelmäßige Quali-Ergebnis Schritt für Schritt aus und schnappt sich Oliver Kilian, ruht sich darauf jedoch nicht aus, sondern setzt sofort Dominik Pieper unter Druck und kann auch diesen schnell überholen. Stefan Möbus macht mit Kilian da weiter, wo sie in Rennen 1 aufgehört haben und beginnt ein rundenlanges Rad-an-Rad-Duell. Dahinter folgen die Teamkollegen Schmitz und Spölgen im Paarflug, danach Herbert Putz – dicht gefolgt von Marc Paulaner, der auf schnellen Rückgewinn seiner verlorenen Plätze sinnt. Im vorderen Mittelfeld bildet sich eine schöne Kampfgruppe zwischen Dümpelmann, Plüss, Alagic und Garscha, dicht gefolgt vom Trio Groteclaes, Knost und Schümmer. Mit etwas Abstand folgt Thorsten Tewes, dahinter stürmen Gert Ackermann, Robert Kruppert, Tim Hallmann und Frank Schuster, dessen Verbindung sich mittlerweile stabilisiert hat nach vorne. Auch Sascha Miesterfeld hat sich von seinem erneuten Pech erholt und macht jetzt gemeinsam mit Sascha Schulze Jagd auf Leo Kuhn.

An der Spitze gibt Jochen Richter alles, um wieder an Mike Horn heranzukommen, was aber zunächst nur langsam und mühselig gelingt. Stefan Möbus kann sich gegen Oliver Kilian durchsetzen, während Marc Paulaner an Herbert Putz vorbei ist und sich jetzt Jonas Spölgen zurechtlegt. Putz wiederum findet keine Ruhe und muss sich nun Dani Plüss erwehren, der ihm rückspiegelfüllend am Heck klebt. Einige Plätze weiter hinten wird es zwischen Groteclaes, Garscha und Schümmer richtig eng. Garscha geht als Sieger hervor, die anderen beiden verlieren viel Zeit und haben plötzlich Harald Bachmann direkt hinter sich. Dieser fackelt nicht lange und schnappt sich Groteclaes, wird sich an Schümmer aber die Zähne ausbeißen. Im Mittelfeld geht Sascha Miesterfeld an Gert Ackermann vorbei, Robert Kruppert wiederum verbremst sich, rutscht tief in den kies und gibt das Rennen auf. In der zweiten Schikane wird es eng, als sich Thorsten Tewes und Tim Hallmann leicht verbremsen, dadurch sehr langsam werden und der unter größtem Druck durch Sascha Schulze stehende Leo Kuhn Tim einen unglücklichen Stupser aufs Heck gibt, durch den dieser einen kurzen Ausflug in die Wiese unternimmt. Vorne im Feld ist Stefan Möbus nicht zu bremsen und ringt Dominik Pieper nieder, auch Oliver Kilian hat sich mit dem Status quo noch lange nicht abgefunden und klebt beiden am Heck. Nico Schmitz folgt dicht dahinter und ist auf dem besten Wege, das Ganze zum ausgewachsenen Vierkampf umzugestalten. Dani Plüss kann an Herbert Putz vorbeigehen und hat nun die Witterung von Jonas Spölgen aufgenommen, der mittlerweile von Marc Paulaner überholt wurde. Im Mittelfeld ackert sich Frank Schuster beständig nach vorne, holt sich zunächst Tom Knost und setzt dann Haris Alagic so unter Druck, dass sich dieser eine Durchfahrtsstrafe einfängt. Leo Kuhn muss gegen Sascha Schulze kapitulieren und wird jetzt von Tim Hallmann verfolgt, am Ende des Feldes holt sich Jochen Deissler Thorsten Tewes, der zu einer Durchfahrtsstrafe an die Box musste. Während der Abstand von Horn zu Richter an der Spitze nahezu konstant bleibt, geht es dahinter drunter und drüber. Pieper und Kilian verbremsen sich beide leicht bei der Anfahrt auf die zweite Schikane und lassen die Innenbahn weit offen. Nico Schmitz nutzt das gnadenlos aus, sticht herein – und ist plötzlich Vierter. Das jedoch lässt sich Pieper nicht gefallen und startet prompt einen Gegenangriff, der jedoch nur dazu führt, dass er plötzlich Kilian neben sich hat. Nach einigem hin-und her sortiert sich das Trio wieder in der altbekannten Reihenfolge, mit dem einzigen Unterschied dass der Abstand nach vorne zu Stefan Möbus nun fast uneinholbar groß geworden ist. Doch die Sache ist noch nicht ausgestanden: Ausgangs der ersten Schikane gerät Schmitz ins Pendeln – und muss Pieper und Kilian wieder passieren lassen. Dahinter naht unaufhaltsam Marc Paulaner, gefolgt von Plüss, der sich mittlerweile auch an Jonas Spölgen vorbeigekämpft hat. Spölgen wiederum wird nun von Herbert Putz verfolgt, dem wiederum Michael Garscha am Heck klebt. Dahinter hat sich Marcel Schümmer René Dümpelmann geschnappt. Es folgt Harald Bachmann, auf der Flucht vor Michel Groteclaes, Frank Schuster und Sascha Miesterfeld. Ende Start-/Ziel gibt es eine Kollision zwischen Schuster und Miesterfeld, der daraufhin erneut in den Kies muss. Weiter hinten kämpft Gert Ackermann mit Sascha Schulze, und etwas dahinter hat sich eine interessante Kampfgruppe aus Leo Kuhn, Tim Hallmann und Haris Alagic gebildet. Vorne ist Jochen Richter in Bestform und kommt endlich in spürbaren Schritten näher an Mike Horn heran, auch Mark Ackermann auf Position 3 knüpft an seine Pace aus Rennen 1 an und arbeitet sich näher an die Spitze heran. Möbus folgt dahinter recht einsam, auch Pieper und Kilian können sich vorerst von Nico Schmitz absetzen. Marc Paulaner verbremst sich in Kurve 2 und muss sich nach einem Kiesbettbesuch hinter Dani Plüss einsortieren. Es folgt eine relativ ruhie Phase. Frank Schuster überholt Harald Bachmann und nach längerem Kampf auch René Dümpelmann, als dieser ausgangs der ersten Schikane die traktion verliert und in die Planken einschlägt. Sascha Miesterfeld geht an Michel Groteclaes vorbei. Marcel Schümmer kommt richtig in Fahrt und arbeitet sich an Putz und Garscha heran, Haris Alagic und Tim Hallmann können sich gegen Leo Kuhn durchsetzen. Dann die Überraschung an der Spitze: durch eine völlig missglückte Überrundung verliert Mike Horn extrem viel Zeit – und Jochen Richter geht vorbei, in Führung. Doch einige Kurven später entschließt er sich, ganz Sportsmann, auf diese Weise nicht gewinnen zu wollen und lässt Mike in einer superfairen geste wieder vorbei. Das Duell entbrennt von Neuem. Dramatische Szenen auch dahinter: Dominik Pieper wird von Oliver Kilian gehetzt, lässt sich Ausgangs der dritten Kurve zu weit hinaustragen – und rast in den Kies. Auf den dortigen Bodenwellen beginnt sein M1 wild zu springen, verliert jede Bodenhaftung und befördert ihn mit furchtbarer Wucht direkt in eine Betonmauer. Das übersteht auch der robuste BMW nicht unbeschadet. Schwer angeschlagen muss er das Rennen auf Platz 6 fortsetzen, wird aber kurz darauf von Dani Plüss überholt. Doch sein Kampfgeist ist ungebrochen, er setzt sofort zum Gegenangriff an. Durch das Duell der beiden kommt von hinten Marc Paulaner in Riesenschritten näher. Einige Plätze weiter hinten macht Marcel Schümmer Druck auf Michael Garscha, und Michel Groteclaes fordert seinen in der ersten Rennhälfte verlorenen Platz von Harald Bachmann zurück – ein Wunsch, dem sich Harald vehement wiedersetzt. Im Trio Plüss / Pieper / Paulaner kommt es zum Positzionswechsel, als sich Plüss in der Haarnadelkurve verbremst und Pieper passieren lassen muss. Jonas Spölgen gibt das Rennen aus unbekannten Gründen an der Box auf. Währenddessen bahnen sich bei Oliver Kilian, mit riesigem Abstand nach vorne und nach hinten eigentlich auf einem sicheren vierten Platz, ernste Probleme an: Totalausfall des Force Feedbacks nach Lenkradüberhitzung und somit Verlust jeglichen Fahrgefühls. Ab jetzt wird das Rennen für ihn ein Spiel auf Zeit: in etwas wackeliger Manier versucht er seinen Zeitverlust über die verbleibenden Minuten zu minimieren und zu retten, was zu retten ist. Doch Schmitz kommt jetzt rasend schnell näher, es wird knapp. Währenddessen hat sich Haris Alagic an Gert Ackermann herangearbeitet und überholt diesen vor der zweiten Schikane, an der Spitze tobt weiterhin das Duell Horn gegen Richter. Marcel Schümmer musste Michael Garscha ziehen lassen, wird nun jedoch von Sascha Miesterfeld eingeholt. Marc Paulaner wiederum gerät in Kurve 4 ins Schlingern, dreht sich in den Kies – und würgt zu allem Überfluss den Motor ab. Plüss entschwindet am Horizont, und auch Putz, Garscha, Miesterfeld und Schümmer ziehen vorbei. Zwischen letzteren wird es zum Rennende hin nochmal richtig eng: Nachdem Miesterfeld schon Schümmer überholen konnte, bremst er in der Haarnadelkurve auch noch Garscha aus. Schümmer versucht ihm nachzufolgen, schaukelt sich dabei allerdings vor Kurve 2 auf und rutscht ins Kiesbett – was Marc Paulaner wieder an ihm vorbeibringt. Im Duell um Platz 1 findet Jochen Richter nach wie vor keinen Weg an Mike Horn vorbei. Ähnlich geht es Michel Groteclaes, der bis zum Schluss vergeblich versucht, Harald Bachmann die vierzehnte Position abzunehmen. Auf Platz 5 jedoch wird Oliver Kilian von Nico Schmitz eingeholt und muss diesen in der letzten Runde kampflos passieren lassen. Mit einem unglaublich engen Finish gewinnt Mike Horn nur Sekundenbruchteile vor Jochen Richter. Komplettiert wird das Podium von Mark Ackermann. Stefan Möbus fährt einen souveränen, unaufgeregten vierten Platz ein. Fünfter wird Nico Schmitz, gefolgt von Oliver Kilian, der sich vor Dominik Pieper ins Ziel retten kann. Dani Plüss sichert sich einen hart erkämpften 8. Platz, vor Herbert Putz, der sich gegenüber seiner Startposition in einem fehlerfreien Rennen deutlich verbessern konnte. Komplettiert werden die Top 10 abermalls von Stehaufmännchen Sascha Miesterfeld, möglicherweise dem Fahrer mit den meisten Positionswechseln des Abends.

Eine spannende Saison liegt vor uns!

Fazit: In zwei Rennen dieser Serie passiert mehr als anderswo in einer halben Saison, in zukünftigen Rennberichten müssen wir kürzer treten, da soviel Action immer einen halben Roman erfordert – und jedem, der Freude an packendem Motorsport hat, sei diese Serie wärmstens empfohlen. Einige wenige Plätze sind noch frei.

Weiter geht es schon am 22.07.2016 mit einem zweistündigen Langstreckenrennen in Schanghai. Kann Mike Horn auf diesem modernen, ultraschnellen Kurs seine Tabellenführung weiter ausbauen, oder macht ihm die Konkurrenz einen Strich durch die Rechnung? Immerhin sind ihm Mark Ackermann, Stefan Möbus, Oliver Kilian und Jochen Richter noch immer eng auf den Fersen. Massenhaft Action wird es garantiert wieder geben. Wir können gespannt sein!


Eine Antwort zu “Mike Horn triumphiert beim Saisonauftakt in Zolder”

  1. Was für ein genialer Rennbericht(e) ,Hut ab 😀 Es hat von meiner Seite aus sehr viel Spaß gemacht hieran teilzunehmen, das lag zum einen an der guten Organisation des Rennens woran man deutlich erkennen konnte das hier keine Amateure ohne Erfahrung am Werke sind , sondern Leute die hier ne Menge Herzblut hineinstecken. Das sieht man wie schon gesagt am Rennbericht, wobei ich nicht wissen möchte wie lange es gedauert hat das alles zusammenzutragen und in Form zu bringen 😀 Zum anderen kam der Spaß im Rennen durch das weit gefächerte Fahrerfeld auf gleichwertigen Autos auf, alles sehr fair aber auch sehr anspruchsvoll und nie langweilig. Freue mich riesig auf die nächsten Rennen !

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