Das war sie nun – die GT3 Trophy in Spa. Das drittletzte Rennen der Saison, also Endspurt auf der Jagd nach Punkten und Platzierungen. Doch die belgische Ardennen-Achterbahn wäre nicht sie selbst, wenn auf dem Weg ins Ziel nicht einige Hürden liegen würden. Gleich zum Start gab es Tränen, Kampf und verformtes Blech.
Der Start
Polesetter Paul Schalm kommt bei Erlöschen der Startampel gut weg, doch seine Verfolger Jura Petritchenko und Sascha Krupp krallen sich an seinen Heckspoiler. Auch Taito und Schampera sind mit im Spitzenfeld. Doch im Mittelfeld steht Murphy. Laut Murphy´s Gesetz geht alles schief, was nur schief gehen kann. Oliver Ernst erwischt einen denkbar schlechten Start. , Hintermann Ralf Stingl kurvt elegant an dem anrollenden Nissan vorbei, erwischt aber dessen Heck. Nun greift die Physik gnadenlos ein. Der Nissan pendelt sich auf, dreht mit der Schnauze nach links und knallt dem davoneilenden Stingl ins Heck. Dieser dreht sich sofort nach rechts ein Richtung Boxenmauer, in die er hörbar einschlägt. Zeitgleich, so will es Murphy, trifft Behrendt seinen rechten Nebenmann Waldhart, der nun seinerseits nach rechts wegdriftet und direkt in den quer stehenden Stingl kracht. Im Chaos von Rauch, Trümmern und Geschrei erwischt es auch Jahn und Leupold, die ihre Dienstwagen im Getümmel kaltverformen. An der Spitze ziehen Schalm, Petritchenko und Krupp mit Taito und Altner im Schlepptau davon.
Der Rennverlauf
Die Spitze bleibt vorerst zusammen, Taito kämpft sich aber an Petritchenko vorbei auf Rang 2. Der Audi geht gut auf Spa, Taito sowieso. Markus Walter, sonst eher Kandidat für Spitzenplätze, arbeitet sich mühsam durchs Mittelfeld. Behrendt und Waldhart rasen nach dem Start-Scharmützel dem Feld mit Wut im Bauch hinterher. Gerhard Waldhart stellt seinen Boliden schwer ramponiert in der Box ab, sein Rennen war schon mit Erlöschen der Startampel gelaufen. Gert Ackermann scheucht das gesamte Feld in professioneller Manier vor sich her. Herbert Putz macht sich breit, um seinen Top Ten-Platz zu verteidigen. Doch besonders auffällig diesmal: Kevin Schampera, der sich aus allen Nahkämpfen raushält und seine Runden abspult.
Das Ergebnis
Es siegt Jura Petritchenko. Der alte Hase der Rennstrecke lässt Paul Schalm auf die Distanz keine Chance und fährt seinen dritten Saisonsieg ein. Schalm selbst, von der Pole gestartet, darf mit Rang 2 mehr als zufrieden sein. Seine erste komplette Renndistanz der Saison endet gleich auf dem Podium, was will man mehr. Spektakulär Dritter wird Kevin Schampera, der einige namhafte Aliens hinter sich lässt. Vierter wird Tobias Altner vor Sascha Krupp und Tobias Taito, den den Schwung des Audi nicht das ganze Rennen halten konnte. Jura Petritchenko führt die Gesamtwertung weiter mit 222 Punkten an, dahinter Sascha Krupp mit 182 Punkten vor Bastian Spitzner mit 178 Punkten. Herbert Putz mit 175 Punkten ist noch dicht dran, wie auch Heiko Sanders (170), Kevin Schampera (168) und Michel Behrendt (167).
Nur noch zwei Rennen, Suzuka am 21.12.2017 sowie Imola am 04.01.2018, und wir wissen, wer GT3-Trophy-Champion 2017 wird.
- Guter Start von Schalm im Mercedes, doch Chaos im Mittelfeld
- Erste Blessuren schon an Oliver Ernst´s Nissan
- Schalm in der ersten Runde vorn, aber Petritchenko und Krupp im Nacken
- Eau Rouge mit Vollgas
- Markus Walter diesmal weit hinten
- Petritchenko jagt Schalm
- Taito im Audi vor Petritchenko und Altner
- Georg Heger im Anflug
- Das Feld bleibt dicht zusammen
- Schalm bei der Überrundung
- Paul Schalm kommt hinter Jura Petritchenko ins Ziel
2 Responses
…Kann mich da nur anschließen! Fein!
Sauberer Bericht und tolle Bilder!