Nach dem sensationellen Saisonauftakt auf dem Slovakiaring reisen die Fahrer der Touring Classics an die Küste Kaliforniens: Laguna Seca steht auf dem Programm. Seit 1957 werden auf diesem für amerikanische Verhältnisse unüblich langsamen Traditionskurs Rennen ausgetragen, und noch heute gilt er als eine der bedeutendsten Strecken der USA. Auf gerade mal 3,6 Kilometern Streckenlänge müssen die Fahrer 11 Kurven und satte 55 Meter Höhendifferenz überwinden, was sich am eindrucksvollsten in der legendären, komplett blind angefahrenen Corkscrew wiederspiegelt. Laguna Seca ist nichts für schwache Nerven und fordert den Piloten trotz der sehr niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeiten dauerhaft höchste Konzentration ab. Auch die Fahrzeuge müssen hier viel Aushalten, die Belastung für Bremsen und Reifen ist sehr hoch. Interessant wird gerade letzterer Punkt, wenn man die Rennmodi dieses Events betrachtet. Anders als auf dem Slovakiaring erwarten uns hier nur zwei Läufe: zunächst ein ultrakurzes Sprintrennen über 15 Minuten, danach jedoch ein Mittelstreckenevent mit einer satten Dreiviertelstunde Renndauer. Und spätestens dort werden die Reifen zu einem echten Problem.
Von den reinen Rundenzeiten her scheint Laguna Seca kein Fahrzeugkonzept zu bevorzugen. Wenig verwunderlich ist, dass auf diesem kurvenreichen Kurs leichte Fabrikate wie der BMW M3 E30 und der Mercedes 190E Evo II hervorragende Rundenzeiten liefern können, doch auch sehr schwere Fahrzeuge wie der mächtige Nissan Skyline und Allrounder wie der Opel Omega können problemlos um die Pole mitkämpfen. Für den ersten Lauf ist die Liste der potentiellen Sieger also sehr groß und vor allem von der Fähigkeit, in der kurzen Renndauer und auf diesem engen Kurs optimal zu überholen und zu verteidigen abhängig. Im zweiten, 45-Minütigen Lauf hingegen teilt sich das Feld in zwei Kategorien: in jene Fahrer, die stoppen müssen - und in jene, die auf einem Satz Reifen durchfahren. Zur ersteren Kategorie zählen ganz klar die beiden schweren Allradler. Audi V8 und Nissan Skyline haben ihre Reifen schon nach einer halben Renndistanz bis in den kritischen Bereich abgenutzt. In die andere Kategorie fallen hingegen unsere besagten Leichtgewichte. BMW M3 und Mercedes 190E bewältigen die Distanz problemlos auf einem Satz Pneus und sind somit die klaren Favoriten für den zweiten Lauf. Richtig spannend wird es aber für den Rest des Feldes. Ford Mustang, BMW 635, Opel Omega und Volvo 240 können mit reifenschonenden Setups und behutsamer Fahrweise ohne Boxenstop durchfahren, verlieren dabei aber viel Zeit und haben immer das Risiko, in den letzten Runden doch noch einen Reifenplatzer zu erleiden. Die Alternative besteht darin, in zwei Stints richtig Feuer zu machen und die beim Reifenwechsel verlorene Zeit in Kauf zu nehmen. Wofür sich die Piloten entscheiden, ist eine Sache der persönlichen Vorlieben. Für uns Zuschauer ist interessant, welche Startegie letztenendes erfolgreicher sein wird.
An diesem Rennabend können wir uns also auf Zweierlei freuen: auf packendes, kurzweiliges Renngetümmel in Lauf 1 - und auf spannende Strategiespielchen in Lauf 2. Das Einschalten lohnt sich also auf jeden Fall!
Die Moderation übernimmt wie schon zum Saisonauftakt Tobias Heselmann.
Der Zeitplan für den Abend:
20:00h - 20:20h - Qualifikation 1
20:20h - 20:35h - Rennen 1
20:40h - 21:10h - Qualifikation 2
21:10h - 21:55h - Rennen 2
Wir freuen uns auf euch!
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